Freitag 14.06.
VERNISSAGE
Samstag 15.06.
Sterne. Film (1959) von Konrad Wolf und Angel Wagenstein.
Mittwoch 19.06.
Wolfram Kempe: Gespräch über die Antifa in Ostberlin vor und nach 1989. Der Autor und Journalist Kempe war 1990 Gründer und Chefredakteur der Wochenzeitung Der Anzeiger, eine der ersten Zeitungs-Neugründungen im Umbruch der DDR. Er arbeitet heute in der Landtagsfraktion der Linken in Berlin.
Donnerstag 20.06.
Florian Havemann: Widriger Widerstand: Gefängnispost. Havemann liest Havemann. Florian Havemann ist Autor, Maler und ehemaliger Verfassungsrichter. Im Gespräch mit Lars Dreiucker.
Freitag 21.06.
Joseph Vogl: Postmoderne und Antifaschismus.Gespräch mit dem Professor für Neuere deutsche Literatur- und Kulturwissenschaft und Medien an der Humboldt-Universität.
Samstag 22.06.
Wolfgang Rindfleisch: Landschaftsbild Lichtenhagen. Hörspiel vom Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2015. Die eindringliche Schilderung einer Stadt im Würgegriff von Extremismus, Alkoholismus und Demenz. Ein Aufbegehren wird hier bereits im Keim erstickt. Werner Buhss wählt ganz unterschiedliche formale Zugänge, von einem stark verfremdenden Chor bis hin zu lyrisch-realistischen Szenen. Der konkrete zeitliche und räumliche Bezug verwandelt sich in eine Parabel, die den Blick auf verschiedene Formen der Degeneration in unserer Welt schärft. Regie: Wolfgang Rindfleisch Komponist: Lars Rudolph Mit: Werner Buhss, Hermann Beyer, Horst Lebinsky, Catherine Stoyan, Lenz Alexander Lengers und Lars Rudolph Dauer: 19:12 Minuten.
Mittwoch 26.06.
Der Film Deutschland im Herbst von Alexander Kluge. Deutschland im Herbst ist ein Episodenfilm, der sich mit der bundesdeutschen Gesellschaft zur Zeit des RAF-Terrorismus unmittelbar nach dem „Deutschen Herbst“ 1977 auseinandersetzt. Die Arbeit war eine Gemeinschaftsproduktion von elf verschiedenen Regisseuren. Sie begann bereits Ende 1977. Im Jahr 1978 wurde die Collage aus teils dokumentarischen, teils szenisch erzählenden Episoden erstmals gezeigt.Regie: Alf Brustellin, Hans Peter Cloos, Rainer Werner Fassbinder, Alexander Kluge, Beate Mainka-Jellinghaus, Maximiliane Mainka, Edgar Reitz, Katja Rupé, Volker Schlöndorff, Peter Schubert, Bernhard Sinkel.Mit einem Grußwort von A. Kluge.
Donnerstag 27.06.
Mark Lammert: Zum Maler Heinrich Ehmsen. Der Maler, Zeichner, Grafiker und Bühnenbildner Mark Lammert lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2011 ist er Professor für Malerei und Zeichnung an der Universität der Künste und seit 2015 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.
Freitag 28.06.
Hans-Jürgen Joseph: Antifaschismus als täglicher Arbeitsgegenstand.Ein Erfahrungsbericht über Rechtsprechung in der DDR. Hans-Jürgen Joseph ist Jurist. Er war von Januar bis Juni 1990 Generalstaatsanwalt der DDR. In den Jahren zuvor war für die Zusammenarbeit mit der westdeutschen Justiz zuständig.
Samstag 29.06.
Musik: Antifaschistische Song Collage.DJ – Set // Allergy Boy – Lance Gamble, Lenard Gimpel und Paul Frick.
Mittwoch 03.07.
t.b.a.
Donnerstag 04.07.
Marion Brasch: Jugend und Antifaschismus. Gestern und Heute. Die Hörfunkjournalistin und Schriftstellerin Marion Brasch wuchs in einer Familie deutsch-österreichischer Kommunisten mit jüdischen Wurzeln auf. Sie verbrachte ihre Kindheit in Berlin und Chemnitz. Die Eltern waren im englischen Exil.
Freitag 05.07.
Voller Entsetzen. Aber Nicht Verzweifelt. Robert Stadlober liest aus den Tagebüchern von Mihail Sebastian. Mihail Sebastian ist 27 Jahre alt, Jude, Senkrechtstarter im Milieu der Intellektuellen und KünstlerInnen im Rumänien der 30er Jahre. Von unglaublichem schriftstellerischen Talent und kann er es mit den Pariser Vorbildern der literarischen Moderne aufnehmen. Naiv ist er nicht, den rumänischen Antisemitismus hat er seit seiner Kindheit zu spüren bekommen; dass nationalistische StudentInnen am Nationalfeiertag Jüdinnen und Juden verprügeln, ist zur Routine geworden. Er weiß das, beschreibt es akribisch, ist erschrocken – und will doch nicht, dass das sein ganzes Leben bestimmt. Dieses möge lustvoll sein, nicht gerade moralisch einwandfrei und auch nicht unbedingt heroisch. Dann schon lieber über die eigenen Macken, Schwächen und Kaputtheiten selbstentblößend und witzig schreiben – schamlos sein wie André Gide! – und zugeben, wie einem der Erfolg seines Theaterstückes umtreibt, wie man von Karriere träumt, wie gekränkt man ist, wenn man nicht der einzige Liebhaber der schönsten Bukaresterin ist. Als Journalist, Literaturkritiker und Übersetzer in der KünstlerInnenszene von Bukarest erlebt er die Zuspitzung der antisemitischen Propaganda und den Terror der faschistischen „Eisernen Garde“. Einige seiner engen FreundInnen werden zu überzeugten Anhängern des Faschismus. Sebastian beschreibt die sich steigernden antisemitischen Maßnahmen der Regierung des Marschalls Antonescu minutiös, von der Erhöhung der Mieten für Jüdinnen und Juden und der Beschlagnahme seiner geliebten Ski und des Radiogeräts, bis zu den Razzien und Deportationen. Die Tagebücher bieten einen Blick in den Alltag aus Diskriminierung und Furcht, aber auch in Momente der Hoffnung und literarischer Leidenschaft. Robert Stadlober ist österreichischer Schauspieler, Synchronsprecher, Musiker, Autor und Sänger.
Samstag 06.07.
Inga Wolframs Film: Wir Kommunistenkinder. Der Film zeigt Interviews mit Kindern ehemaliger Emigranten in der Sowjetunion, darunter ist der Vater der Regisseurin. Klaus Wolfram spricht mit Inga Wolfram über ihre beiden Väter in der DDR. Der eine, Gerhard Wolfram, wuchs in Deutschland auf, und der andere, Ernst Noffke, kam aus dem Exil.
Mittwoch 10.07.
Filmvorführung: KLK an PTX – Die Rote Kapelle (1971).Ein Spielfilm der DEFA-Arbeitsgruppe „Berlin“. Er behandelt die bekannte Widerstandsgruppe aus dem bürgerlichen Milieu um Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack gegen den Nationalsozialismus. Es brauchte in der DDR einige Jahre, um diesen Widerstand anzuerkennen.Regie führte Horst E. Brandt, das Drehbuch stammt von Wera und Claus Küchenmeister.
Donnerstag 11.07.
Regina Scheer: Alter und neuer Antifaschismus.Klaus Wolfram im Gespräch mit der Autorin und Historikerin. Regina Scheer erforscht seit den 1970er Jahren die Spuren der verdrängten Geschichte der Nazizeit in Ostberlin. Angefangen hatte sie mit der Recherche über ihr eigenes Schulgebäude in der Berliner Auguststraße. Das Haus wurde im 19. Jahrhundert als jüdisches Krankenhaus errichtet, im 20. Jahrhundert beherbergte es das Kinderheim AHAWA, in dem jüdische Kinder von Einwanderern aus Osteuropa betreut wurden. Ab 1942 wurde es zum Sammelort für Deportationen.2004 erschien von ihr das grundlegende Werk über die Berliner jüdische Widerstandsgruppe um Herbert Baum: Im Schatten der Sterne.Regina Scheer hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter den Roman „Machandel“ und zuletzt „Gott wohnt im Wedding“.
Freitag 12.07.
Samstag 13.07.
Vincent von Wroblewsky: Leben in der DDR mit Emigrationserfahrung. Vincent wurde 1939 in Frankreich als Kind jüdischer Eltern, die 1933 als Kommunisten vor den Nazis geflohen waren, geboren. Sein Vater Ernst kämpfte in der Résistance, er starb 1944 an einer Krankheit, die er sich im Internierungslager zugezogen hatte. Die Mutter Rosa arbeitete in einem jüdischen Kinderheim in Toulouse. Nach der Besetzung ganz Frankreichs wurde die Familie in Moutier-Rozaille von Bauern versteckt. 1950 zog die Mutter mit den französisch sprechenden Kindern Vincent und dem jüngeren Clement von Paris nach Ostberlin. Im Gespräch geht es darum, wie sich sein Leben in der DDR gestaltet hat und wie er es selbst hat bestimmen können. Aus dem Romanistik- und Philosophiestudenten, der ehemalige französische Gefangene und Widerständler als Dolmetscher durch Deutschland begleitete, ist ein Vermittler französischer Literatur und Philosophie geworden. Er übertrug Werke von Sartre und Camus und Autoren aus Nordafrika. Er verstand sich gut mit Pierre Bourdieu und zählte Claude Lanzmann zu seinen Freunden.Moderation: Gesine Bey.
Mittwoch 17.07.
Florian Hesselbarth: writing (Graffiti) und Antifaschismus, Performance – Lecture. Hesselbarth wurde 1986 geboren in Berlin-Mitte geboren. Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Astrid Klein.
Donnerstag 18.07.
Bernd Fix: Antifaschismus im Internet.Vortrag mit Beispielen. Der Internet-Spezialist Bernd Fix, Mitglied des Chaos-Computer-Clubs CCC, ist ein erfahrener Hacker und seit langem Experte für Computersicherheit.
Freitag 19.07.
Dietrich Kuhlbrodt – Antifaschismus in der Rechtsprechung der BRD. Der Hamburger Jurist, Autor und Schauspieler Dietrich Kuhlbrodt lebt in seiner Geburtsstadt. Er ist Oberstaatsanwalt a. D. und hat seit 1957 viele Film- und auch Theaterkritiken geschrieben.
Samstag 20.07.
Thomas Heise: Der Film „Lacombe, Lucien“ von Louis Malle.Lacombe, Lucien ist ein Spielfilm des französischen Regisseurs Louis Malle aus dem Jahr 1974 mit antifaschistischem Sujet. Das Originaldrehbuch, eine Zusammenarbeit von Louis Malle und dem Schriftsteller Patrick Modiano, erzählt von einem Bauernjungen, der im Zweiten Weltkrieg in einer französischen Provinzstadt als Gestapo-Helfer rekrutiert wird und dort Zugang zu einer sich versteckt haltenden jüdischen Familie sucht. Thomas Heise ist Dokumentarfilmer, Autor und Theaterregisseur. Seit 2018 ist er Direktor der Sektion Film- und Medienkunst der Akademie der Künste.
Mittwoch 24.07.
Donnerstag 25.07.
Freitag 26.07.
Filmvorführung Lord of the Toys, mit anschließendem Gespräch zwischen Lena Brasch, Testo (Zugezogen Maskulin), Andre Krummel, Pablo Ben Yakov und Lars Dreiucker.
Samstag 27.07.
Alexander Karschnia - Dramaturgie und Antifaschismus.
Mittwoch 31.07.
Christoph Menke: Der explizite und implizite Antifaschismus. Im Gespräch mit Lars Dreiucker. Christoph Menke ist Germanist und Philosoph. Seit 2009 lehrt er als Professor für Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er gilt als wichtiger Vertreter der 'dritten Generation' der Frankfurter Schule.
Donnerstag 01.08.
Freitag 02.08.
FINISSAGERobert Gallinowski liest aus Theresa Walser: Ein bißchen Ruhe vor dem Sturm. Robert Gallinowski ist Schauspieler, Hörspielsprecher, Maler und Lyriker.
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Für das Programm verantwortlich: Lars Dreiucker und Klaus Wolfram
Antifaschismus. Berichte und Berichtigungen.© SPRECHSAAL Galerie
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